Sawyer lachte leise in sich hinein als sie durch den Eingang der Highschool lief. Jedes mal wenn sie das tat fühlte sie sich als würde sie in der Zeit zurück reisen und wäre erneut Schülerin hier, auf dem Weg zu ihrem Spind, im Cheerleader Outfit, ein stolzes Lächeln im Gesicht, stolz darüber das sie es zu den Beliebten geschafft hatte ohne steinreich zu sein und ohne alles zu verraten wofür sie stand. Leicht schüttelte Sawyer den Kopf, ja, das waren noch Zeiten gewesen!
Die letzte Stunde ihres Nachhilfeschülers Conner war noch nicht ganz zu Ende und somit beschloss sie erst einmal im Flur zu warten, er würde dann nachher sagen wo sie die Stunde machen könnten, da sie da nicht wirklich einen Plan hatte, bisher war sie meist zu ihm nachhause gekommen.
Da öffnete sich die Tür des Lehrerzimmers und Mr. Davenport, Sawyers früherer Lehrer für Literatur und Politik Wissenschaften kam heraus, sofort breitete sich ein riesen Lächeln auf den Lippen der Blondine aus. "Mr. Davenport!", meinte sie erfreut um die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich zu lenken. Mr. Davenport war immer ihr Lieblingslehrer gewesen und so etwas wie ihr Mentor noch dazu. "Sawyer! Wie schön die zu sehen!", meinte der Lehrer und lief erfreut auf sie zu. "Was treibt dich denn hierher? Bist du etwas Wehmütig? Wie läuft das Studium?", überhäufte er sie mit Fragen. Sawyer lachte leise und strich sich die blonden Haare nach hinten. "Nein, ich gebe einen Schüler Nachhilfe und das Studium läuft super, es ist wundervoll an der Uni. Auch wenn Sie natürlich fehlen." Der Lehrer lachte daraufhin nur und winkte ab. "Ach was, ich könnte dir eh nichts mehr beibringen, du weißt mindestens genauso viel wie ich. Aber ich muss jetzt weiter. Es war sehr schön dich mal wieder zu sehen.", meinte er, hob die Hand und lief dann wieder los. "Bis bald mal.", meinte Sawyer noch und lehnte sich dann mit ihrer Tasche an einen der Spinds um zu warten bis die Stunde zuende war.

Die letzten 2 Stunden schienen sich in die länge zu ziehen, wie ekliger, breitgetretener Kaugummi. Und das Gefühl hatte er eigentlich sehr selten, wenn er in seinem Lieblingsunterricht saß. In Psychologie nahmen sie gerade Freud durch, die Persönlichkeitsinstanzen, und eigentlich hatte er großes Interesse an diesem Fach. Doch heute war es irgendwie anders.
Während Mrs. Deven ihnen etwas erklärte, war sein leerer Blick auf seine Unterlagen geheftet. Zwischen seinen FIngern hielt er einen Stift, der nervös auf und ab tippte. Die genervten Blick, die man ihm zuwarf, ignorierte der 16 jährige ganz leicht. Schließlich sollten sich die Anderen ja auf den Unterricht, und nicht auf ihn konzentrieren. "Das Über-Ich", antwortete Conner gelangweilt, als seine Lehrerin ihn aus heiterem Himmel dran nahm. Eigentlich sollten seine Lehrer mittlerweile wissen, das er sehr wohl zuhört, auch wenn es nicht den Anschein machte. Zumindest war es der Normafall, Ausnahmen gab es selbstverständlich auch. Als man ihn dann wieder in Ruhe ließ, hob er seinen Blick und lenkte diesen auf die Tür. Der Sekundenzeiger erreichte gerade die Ziffer 12, als es auch schon zum Schulschluss schellte. Erleichterung machte sich ihn ihm breit, als ihm einfiel das nun Wochenende war. Das Einzige, was ihm jetzt noch im Weg stand war seine anchhilfe Stunde. Aber diese ging für gewöhnlich auch schnell vorbei.
Früher hatte er nie in irgendeine Fach Nachhilfe gebraucht, doch nachdem sie hier her gezogen waren, traten kleine Probleme in Mathe auf. Sie waren jetzt nicht so gravierend, das er eventuell sitzen geblieben wären, aber eine 3 oder 4 wollten seine Eltern dann doch nicht sehen, auch wenn es die Einzige gewesen wäre.
Nachdem er seine Sachen zusammengepackt hatte, verließ er als Letzter den Klassenraum. Sawyer, seine Nachhilfelehrerin, wartet schon vor seine Klasse auf ihn. "Wie wärs... Wir lassen Mathe heute weg, und ich lade dich auf ein Eis ein?", fragte ersie zur Begrüßung direkt, mit einem charmanten Lächeln. Eine Anmache sollte das jetzt nicht sein, und eigentlich hatte er auch keine Probleme mit der Nachhilfe... Nur heute war einer dieser Tage, wo er seine alte Heimat tierisch vermisste, und an solchen Tagen war er für gewöhnlich auch für nichts zu gebrauchen...

Psychologie war tatsächlich nicht das Schlechteste was man machen konnte, auch zu ihren persönlichen Lieblingsfächern hatte es gehört. Und natürlich hatte sie auch darin perfekte Noten erreicht, was allerdings bei ihr kaum eine Ausnahme war, schließlich hatte sie in so ziemlich jeden Fach einwandfreie Noten, auch in solchen die nicht zu ihren Lieblingen gehörte, einfach dadurch das sie ordentlich gelernt hatte und somit war sie letztendlich auch die 1,2 als Endergebnis ihrer Schulzeit geschafft was man doch als recht gut bezeichnen konnte und was ihr einige Türen öffnete.
Auch Conner war, soweit sie bisher festgestellt hatte, sehr intelligent, eigentlich verstand er immer alles was sie ihm in Mathe erklärte nachdem sie es einmal durchgemacht hatten und sie ihm gezeigt hatte wie genau es geht. Um genau zu sein war sie in der Hauptzeit ihrer Stunden nur noch damit beschäftigt ihm besondere Tricks beizubringen oder ähnliches die es für ihn noch einfacher gestalten würden durch Mathe mit einer guten, wenn nicht sogar sehr guten Note durchzukommen.
Es war beinahe absurd jemanden als Nachhilfeschüler zu haben der so gut war und von dem sie eigentlich wusste das er es auch ohne schaffen würde aber ihr sollte es nur Recht sein und eigentlich war es auch immer ganz nett mit Conner, der echt voll okay war. Obwohl er also ein paar Jahre jünger als sie war verstanden sie sich ganz gut und somit mochte sie diese Stunden der Woche eigentlich schon, wenn er noch etwas daraus mitnahm war ja alles super.
Sawyer schaute zu gefühlt tausendsten Mal ungeduldig auf die Uhr als es endlich klingelte und die Türen der Klassenräume aufgingen. Hurra!, endlich. Sie sah wie sie einige der Schüler und Schülerinnen etwas seltsam ansahen, ein paar grüßten sie auch da die Stadt ja nicht so riesig war und man sich halt kannte, und irgendein Idiot meinte im Vorbeigehen pfeifen zu müssen. Alter, dachten Männer eigentlich Frauen wären Hunde?!
Dann kam auch Conner aus dem Klassenraum und Sawyer richtete sich ein bisschen auf. "Hey.", begrüßte sie ihn fröhlich und ein Lächeln legte sich auf die Lippen der Blondine. Als er dann vorschlug Eis essen zu gehen dachte sie kurz nach bevor sie dann nickte. "Ist vermutlich nicht sehr professionell aber Mathe ist eh kein Problem mehr für dich und das Wetter ist wirklich toll... also, warum nicht?", antwortete sie mit einem erfreuten Grinsen und sah ihn an. "Und ich denke eh nicht das ich die dazu bringen könnte dann noch viel zu lernen.", meinte sie noch dazu.

Conner hatte das Große GLück sich Sachen so gut merken zu können. Aber dazu war es auch nötig, dem Lehrer zuzuhören, und wenn es nur mit einem Ohr war. Mathe war das einzige Fach, in welchem ihm ein permantes "Blah blah blah", durch die Birne donnerte.
In seinem Kopf hatte er sich schon Gegenargumente zurecht gelegt, da er eigentlich mit Widerstand gerechnet hatte. Umso überraschter war er dann aber, als Sawyer wirklich mit seinem Plan einverstanden war, was man ihm auch ansehen konnte. Seine Augen blinzelten ein paar Mal perplex, bevor er dann auch seine Stimme wiederfand. "Ehm... Okay, cool", sagte er nach ein paar Sekunden dann auch mal endlich.
Mit dem Kopf zur Seite deutend, begann er den Flur langsam entlangzulaufen. Seine Hände waren an den Gurten seines Rucksack geklemmt, als er sie dann fragte: "Und, wo geht es dieses Wochenende feier?". Er schlich sich ja ab und zu auf Studentenpartys, und selbst redend konnte er es sich nicht leisten, von irgendwem gesehen zu werden den er kannte. Man hielt ihn nicht unbedingt für 16, wenn man ihn sah und nicht kannte.
Nur Leute die ihn persönlich kannten, wussten, bei welchen Dingen er sich wie ein typischer Teenie verhielt. Eine davon war zum Beispiel der Umzug in die Staaten. Er kam hier zurecht, war beliebt, aber das alles war längst nicht so toll, wie seine alte Heimat in Irland.

Ja, da war Lernen tatsächlich schnell um Einiges leichter, wenn einem das merken einfach viel und bei einigen Fächern hatte es auch für Sawyer früher gereicht den Lehrern einfach zuzuhören, ihre Motivation dies auch in Fächern wie Mathe und Physik zu tun waren die Noten gewesen und somit hatte sie sich regelmäßig selber dazu gezwungen ordentlich zuzuhören.
Sawyer wusste auch das sie eigentlich nein sagen sollte, da sie nun mal dazu da war ihm etwas beizubringen und nicht um sich von ihm zu einem Eis einladen zu lassen aber irgendwie hatte sie nicht das Gefühl als würde das eine Mal jetzt so schlimm sein oder so und sie würde auch kein Geld dafür nehmen von daher sah sie es einfach mal als okay an.
"Ich denke eh nicht das du mir heute besonders gut zuhören würdest.", meinte sie mit einem Schmunzeln da sie bemerkte das er ziemlich überrascht auf ihr Einwilligen reagierte, okay es war eben nicht so wirklich das perfekte Nachhilfelehrer Benehmen was sie hier gerade zeigt aber wen würde das schon stören?
Sie folgte ihm dann in die Richtung in die er deutete und lächelte leicht als sie seine Frage zum Thema feiern hört. "Ernsthaft jetzt? Ich meine Eis essen okay, aber ich glaube das dir erzählen wie und wo ich feier doch ein bisschen SEHR unprofessionell ist mein Lieber.", meinte sie mit einem Lachen, konnte ja schließlich seine Beweggründe für diese Frage nicht erkennen. Wenn ja würde sie es ihm sicher sagen denn auch sie brannte nicht darauf ihren Nachhilfeschüler beim Party machen zu begegnen.
Als sie nach draußen waren deutete Sawyer auf den Parkplatz. "Ich bin mit dem Auto da und möchte es ungerne hier stehen lassen... wäre es okay wenn wir trotz Sonnenschein fahren?", fragte sie und sah ihn von der Seite her fragend an.

Er würde es Zuhause eh niemanden sagen. Dann würden wieder diese Standpauken kommen, und darauf konnte und wollte er verzichten. Außerdem würde er damit den Deal brechen, den er mit seinen Eltern am laufen hat, also, konnte das wohl keiner von beiden so wirklich verantworten. Gleichzeitig hieß das natürlich auch, das sie ihr Geld für diese Stunde kriegen würde, ob es ihr nun passte oder nicht.
"Du hahst völlig Recht, ich würde heute nicht zuhören", füge er ihren Worten noch mit einem Grinsen hinzu. Das war ja jetzt schließlich nicht gegen Sie gerichtet, sondern, gegen den Tag im allgemeinen. Er war ja selten bockig, aber wenn er es war, dann richtig.
Er verdrehte seufzend die Augen, sie ihm diese Worte entgegenbrachte. Manchmal war es echt schrecklich solche Sprüche zu kassieren. Dann fühlte er sich wie ein kleines Kind, auch, wenn er nicht weit davon entfernt war. "Kannst du nicht einfach die Nachhilfelehrerin stecken lassen, und einfach Sawyer sein?" Sein Unterton war ein wenig bittend, und das aus mehreren Gründen. "Keine Nachhilfelehrerin, sondern eine Freundin! Ich werde es auch nicht Luke oder meinen Eltern erzählen!", versicherte er ihr, während sie weiter durch die Schulflure gingen.
Die Sonne schien ihm dirkt in die Augen, weshalb er gezwungen war Diese etwas zusammenzukneifen, um nicht zustark geblendet zu werden. "Autofahren klingt gut", stimmte er mit schmerzerfüllter Stimme zu.
Zusammen mit ihr ging er dann zum Auto, in welches er auch sofort Einstieg. Er wartete einige Sekunden, bis sie eingestiegen war. "Zu welcher Eisdiele fahren wir?"

Nein, würde er nicht? Nun ja... das konnte sie sicher nicht sehr gutheißen aber seine Eltern waren auf der anderen Seite wirklich manchmal etwas sehr extrem wenn es ums Lernen und die Schule ging. Allerdings fühlte sie sich dennoch nicht gut das Geld seiner Eltern dafür anzunehmen das sie mit ihrem Sohn Eis essen ging und sich dabei auch noch einladen lassen ließ, das war wirklich nicht richtig!
"Dickkopf.", meinte sie nur grinsend denn sie wusste wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte dann ließ er nicht mehr so schnell davon ab, dass wusste sie schon nach wenigen Stunden mit Conner und mittlerweile zweifelte sie nicht mehr daran das er dann absolut unerbittlich war.
Sie wollte ihn wirklich nicht wie ein kleines Kind behandeln, sie mochte Conner, er war cool, nett und in vielerlei Hinsicht weiter als so manch ein anderer 16 Jähriger aber naja... irgendwie war es nen Job und sie wollte den ordentlich machen. Seine Bitte jedoch brachte sie zum Lächeln und mit einem Seufzen zuckte sie die Schultern und nickte dann zögerlich.
"Vermutlich kann man das alles hier eh nicht mehr als in irgendeiner Form professionell oder so bezeichnen von daher kann ich es wohl eh vergessen.", meinte sie und schnaubte leicht ungläubig über sich selbst. "Okay, also bei einem Kerl aus der Uni, namens Luke steigt ne Party und vielleicht geh ich da mit Ana hin aber wirklich fest steht noch nichts von daher... kann ích dir auch nicht wirklich was sagen.", meinte sie und zwinkerte ihm zu bis sie dann nach draußen kamen, die Sonne war sehr hell und so holte sie ihre Sonnenbrille aus der Handtasche.
Dann liefen sie zu ihrem Auto und stiegen schließlich ein. Sie steckte den Schlüssel ins Zündschloss und parkte aus. "Naja, die Auswahl ist nicht so riesig... lass dich überraschen!"
Mit diesen Worten fuhr sie vom Schulhof.

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