Der Highway war leer und sie fuhr mit hoher Geschwindigkeit voran. Ihre Gedanken versuchte sie so gut es ging auszublenden. Was hatte sie gerade getan? Sie konnte sich nurnoch an den großen Mann vor sich erinnern, den sie aus tiefstem Herzen verabscheute. De ihr Leben zerstört hatte. Der sie gottverdammt nochmal zu besitzen versucht hatte! Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrem Magen breit. Herzklopfen, dann ein lautes Rauschen in ihrem Kopf. Er lag bewusstlos vor ihr - ihr Kind in seinen Armen.Blutete. Adrenalin pumpte Kora durch die Adern.Das erste was sie tat - beinahe wie ein Reflex: Ihr Kind aus seinen Armen entreisen. Dann rannte sie davon, achtete nicht auf ihren unregelmäßigen Atem. Achtete nicht auf die Schmerzen. Der Motor machte komische Geräusche und unterbrach augenblicklich ihre Gedanken. "Was ist los?" fragte sie sich verwirrt, leicht aufgeregt und parkte dann an einem abgelegenen Platz ein, um nachzusehen.
Es waren einige Stunden vergangen und sie verstand noch immer nichts von der Technik des Autos. Sie versuchte verzweifelt den Motor zum Laufen zu bringen. Das Baby fing an zu schreien. Kora's Herz verengte sich, sie verzweifelte langsam. Nach langem Schreien des Babys, gab sie es auf, länger am Auto herum zu schrauben. "Kaden" rief sie hilflos in die Nacht hinein und ging zu ihrem Sohn rüber, der nach ihr schrie. Sie drückte ihr Baby an sich und küsste es behutsam auf die Stirn. Dann blickte sie sich in der Gegend um. Es war dunkel und eine Gänsehaut bildete sich an ihrer Haut ab. Langsam realisierte sie, was passiert war. Sie hatte Angst. Was sollte sie bloß tun? Die Kälte versuchte sie auszublenden, ihre Tränen zu unterdrücken. Wie geht es weiter? fragte sie sich und umklammerte sich fester an ihr Kind, das noch immer weinte. "Alles wird gut." flüsterte sie dann mit zitternder aber liebevoller Stimme. "Mami wird dich beschützen" stellte sie sicher. "Bei Sonnenaufgang brechen wir auf" plante sie voraus. Was dann passieren würde, wusste sie noch nicht.