Die Nacht war gerade erst angebrochen und nachdem Aliana nach einer zweiten SMS noch immer nichts von ihrer Schwester gehört hatte, entschied sie sich schließlich eine der angesagtesten Clubs der Stadt zu besuchen. Eigentlich war die schöne Brünette kein großer Fan von Partys, Feiern oder ähnlichem, doch hatte sie am heutigen Tag nichts gegen einen guten Schluck Bourbon und ein wenig Gesellschaft. Vor dem Spiegel in ihrem großen Badezimmer kämmte sie noch einmal kurz ihr braunes, langes Haar. Mit ein paar schwarzen Haarklammern richtete sie dieses noch ein wenig und war somit perfekt für den Abend gestylt. Eine schwarze Röhrenjeans, sowie ein dunkelblaues T-Shirt mit V-Ausschnitt, welches jede Figur noch ein bisschen besser aussehen ließ, zierte ihren perfekt proportionierten Körper. Elegant stolzierte sie zum Aufzug, ließ sich vom Concierge ein Taxi rufen, welches sie gleich nach dessen Ankunft betrat. Sie hatte vor sich ein wenig zu betrinken und sinnvoll wäre es keineswegs mit dem eigenen Auto zu fahren, denn an ihrem Leben hing sie natürlich. Sie wollte es nicht auf's Spiel setzen, dass sie aufgrund eines Glases zu viel einen Unfall baut.
Am Club angekommen, betrat die gut aussehende Amerikanerin diesen voller Stolz und Eleganz. Die männlichen Blicke zog sie sofort auf sich - welch Wunder! - doch sah sie an diesen einfach vorbei. Sie hatte keine Lust von jemandem angemacht zu werden, zu tanzen oder auf irgendetwas anderes außer auf ihr wohl verdientes Glas Bourbon. Elegant nahm sie auf dem Barhocker Platz, überschlug die Beine und bestellte sich sogleich den besten Whiskey, den sie vorrätig hatten. Dankend nahm sie das Glas entgegen und nippte sogleich daran, ehe sie neben sich eine ihr durchaus wohl bekannte Stimme wahr nahm. "Christian.", mit einem genervten Ton in ihrer Stimme sprach sie den Namen des Schwarzhaarigen aus, zu dem sie sich schließlich drehte. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen.", genervt schwenkte sie das Glas mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit in ihrer Hand, ehe sie dieses wieder an ihre perfekt geformten Lippen führte. Auf seine Worte konnte sie jedoch nur amüsiert lachen. "Weißt du, Darling... Es wirkt einfach nur affig, wenn man versucht jemanden auf diese Art zu verletzen oder zu beleidigen. Ich weiß, dass ich eine perfekte Figur habe, du auch. Aber... es ist ja interessant, dass du dennoch versuchst mich irgendwie zu kränken. Nächstes Mal...", sie rümpfte ein wenig ihre Nase und beugte sich zu dem begehrenswerten Mann, "... versuch es nicht auf eine solch plumpe Art.".

Beleidigungen gehörten wirklich zu den beiden dazu, würde einer es unterlassen, wäre die Situation seltsam und man wüsste sofort, dass sich irgendetwas geändert hatte. Doch was sollte sich schon groß zwischen den beiden verändern? Beide empfanden nichts weiter als Hass, natürlich lag durch diesen auch eine gewisse sexuelle Spannung in der Luft, die Aliana natürlich gekonnt unterdrückte. Sie empfand derartiges nicht und erst recht nicht bei Christian Preston, dem Mann, der sie jedes Mal in den Wahnsinn treibt. Mit einer hochgezogenen Augenbraue, die ihren bereits arroganten Blick noch mehr unterstrich beobachtete sie jede Bewegung des schwarzhaarigen Teufels, dessen geschickte Zunge über seine unwiderstehlichen Lippen glitt. Auf seine Worte hin zog sie jedoch gleich beide Augenbrauen nach oben, "Baby?", leicht schüttelte sie ihren braunen Schopf, ehe sie erneut einen Schluck trank und kurz ihre Lippen befeuchtete, "Hörst du dir eigentlich manchmal auch selbst zu, Christian? Ich bin ein verwöhntes, dummes Ding? Ouch. Aber sag mir... was bist du dann, huh? Ein... selbstüchtiges, egozentrisches Arschloch?", fragend neigte sie ihren Kopf beiseite und richtete ihre rehbraunen Augen in die seinen. Die Spannung zwischen den beiden wurde immer mehr aufgebaut und diese war beinahe wieder knistern zu hören. "Ouch.", merkte sie ein wenig gekränkt an, wobei sie das Gesicht verzog, "Das hat nun mein... nicht vorhandenes Herz ganz schön verletzt, Christian. Du hast auch kein taktgefühl oder...? Oder nein warte...", überlegend blickte sie kurz nach oben, ehe sie mit ihrem Glas auf ihn deutete, "Du bist der Dumme von uns beiden... Denkst du wirklich mit dir schlafen die Frauen aufgrund deines ach so tollen Charakters? Neeeeein... ich denke, da liegst du verdammt falsch. Tut mir Leid.", mitfühlend blickte sie ihn an und winkte auf seine Worte er würde nun tanzen nur ab. Solle er ihr endlich ihre wohlverdiente Ruhe lassen. Unauffällig beobachtet sie jedoch den Tanz zweier Blondinen, die sexy mit ihrem 'Feind' tanzten, was die Eifersucht in Ana aufkochen ließ. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich ein wenig. Sie presste ihre Lippen fest aufeinander. Beobachtete voller Missgunst den Tanz, der sie wahnsinnig machte und versuchte sich ein wenig mit dem Alkohol in ihrer Hand abzulenken. Kurz schloss sie ihre Augen und atmete die stickige Luft ein, ehe sie erneut einen Schluck trank und sich anschließend mit einem Lächeln auf den Lippen zu dem Schwarzhaarigen begab, "Pass auf. Nicht, dass sie noch Minderjährig sind.", grinsend zwinkerte sie ihm zu, ehe sie zurück zu ihrem Platz stolzierte.

Gut, dann hatte er sie eben durchschaut. Er hatte wohl als einer der wenigen, wenn nicht sogar als einziger bemerkt, dass sie nicht die Art von Frau war, die schon viel Erfahrung mit Männern gesammelt hatte. Dies wiederum zeigte nur, wie viele Frauen er wohl bereits im Bett gehabt haben muss, um sie so gut einschätzen zu können. Sie hatte niemals von sich selbst behauptet sie habe oft Sex, ohne irgendetwas sagen zu müssen, hatten alle dies aufgrund ihrer biestigen Art geglaubt und bevor sie die Illusionen von anderen zerstört, lässt sie sich eben als das verführende Miststück betiteln. Mit einer dunklen Haarlocke spielte die junge Frau, ihr Glas weiterhin in ihrer zierlichen Hand, wobei sie aufmerksam den Worten ihres Gegenübers lauschte. Er sah wirklich verboten gut aus - eigentlich war es schade, dass sich beide von Anfang an auf einer Hassebene begegnet sind, denn eigentlich war er genau der Typ Mann, den die Brünette bevorzugte. "Den knallharten Fakten.", interessiert hob sie eine Augenbraue und nippte an dem kristallenen Glas, welches sie anschließend auf dem Tresen abstellte, "Dann leg mal los, Christian.", ein charmantes Lächeln legte sich auf ihre perfekt geformten Lippen, wobei sie sich ein wenig vorbeugte um auch ja nichts zu verpassen von diesen knallharten Fakten. "Ich gebe niemandem... NIEmandem das Gefühl er wäre minderwertig.", versuchte sie ihm sogleich klar zu stellen. Gut, das ein oder andere Mal ist ihr vielleicht ein Satz herausgerutscht, meist jedoch ließ sie alle so leben, wie sie waren. "Außerdem... weißt du rein gar nichts über mich. Niemand sagt, dass ich verletzt worden bin. Vielleicht macht es mir einfach Spaß ein Miststück zu sein.", wütend zischte sie ihre Worte, ehe sie genervt aufstöhnte und in die Hände klatschte, "Wow.... Du bekommst demnächst einen Oscar von mir. Oder eine Medaille. Wir alle wissen nun, wie toll du bist. Herzlichen Glückwunsch.", gerade als sie sich ein weiteres Glas bestellen wollte, stand der junge Mann nun hinter ihr. Worte, die sie verdammt trafen und in ihr ein unwohles Gefühl auslösten. "Ich... bin sehr wohl im Stande dazu Gefühl zu zeigen.", merkte sie leise an - er brachte sie gerade wirklich zum Stottern, beinahe zum Schweigen. Ihre Kehle schnürte sich für einen Moment zu, sie rang nach Luft und musste erst einmal versuchen diese Worte auf schnellstmöglichem Wege zu vergessen oder zu verarbeiten. Er machte es ihr jedoch leicht diese zu vergessen, denn das unwohle Gefühl wurde von der Eifersucht überschattet. "Wieso...? Wieso falle ich dir denn in den Rücken? Es war nur gut gemeint, nicht dass du am Schluss mit zwei sechzehn Jährigen im Bett landest.", grinsend zwinkerte sie ihm zu, ehe er eine Show abzog, die sie für einen Moment völlig starr sitzen ließen. Erneut wurde ein Gefühl von einem anderen überdeckt. Die Eifersucht war auf einmal komplett verschwunden, die Wut hingegen stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Mit der flachen Hand verpasste sie ihm eine deftige Ohrfeige. "Du demütigst mich niemals wieder, Christian.", zischte sie bedrohlich, ehe sie sich zur beobachtenden Menge umdrehte und ein bezauberndes Lächeln aufsetzte, "Die Show ist zu Ende. Bitte widmen Sie sich wieder ihren eigenen schmutzigen Geheimnissen.".

Hass. Mehr konnte sie für Christian nicht empfinden und dass es das richtige Gefühl ihm gegenüber war, würde sie im Laufe des Abends noch bestätigen. Natürlich hatte Ana kein Recht dazu, ihm dazwischen zu Funken, bei seinen kleinen Tänzerinnen, doch tat man Dinge aus Eifersucht, die man nicht tun sollte, nicht? Es war ein unbeschreibliches Gefühl gewesen, als sie ihn mit zwei Fremden hatte sehen müssen. Die Wut packte sie, die Eifersucht breitete sich immer mehr aus und sie musste irgendetwas dagegen unternehmen, denn lange hätte sie es nicht ertragen ihn so sexy tanzen zu sehen. Eifersucht? Bei Christian? Der Grund war ihr unvorstellbar, sie selbst würde es abstreiten, empfand dieses Gefühl selbst nicht als Eifersucht, nein, sie würde es so hindrehen, als wollte sie ihm einfach nur den Abend verderben - so wie er es ihr gleich doppelt zurückgeben musste. Das Gespräch zuvor hatte Aliana dazu gleich noch mehr veranlasst so zu agieren und für ein selbstsüchtiges Arschloch hielt sie ihn weiterhin, "Ich bin nicht bemittleidenswert. Spar dir diese Worte! Außerdem kannst du gar nicht wissen, mit wie vielen Männern ich mich treffe oder nicht. Wir sehen uns nicht täglich und wenn doch... dann wäre das mehr als nur... stalkerhaft.", ein wenig rückte sie beiseite und verzog das hübsche Gesicht, ehe sie den Kopf kaum merkbar schüttelte, "Was soll das jetzt werden? Bist du jetzt zu einem Moralapostel geworden?! Zuerst einmal geht es dich rein gar nichts an. Und zweitens... verletze ich nur diejenigen, die es verdient haben. Ich verletze nicht alle Menschen um mich herum", dieser Meinung war sie durchaus. Sie konnte sich nicht erinnern halb Rosewood verletzt zu haben - an ihre Schwester und ihren besten Freund hatte sie hierbei natürlich nicht gedacht... Jedes einzelne Wort, egal, wie sehr sie es abstritt, traf sie mehr als sie erwartet hatte. Es war wirklich gut, dass sie heute mit dem Taxi gekommen war - so konnte sie sich später richtig volllaufen lassen. Und doch konnte sie für einen Moment ihren Ohren nicht hören. Verwundert zog sie ihre schwungvollen Augenbrauen zusammen und blickte ihr Gegenüber fragend an, "W-was? Du... hoffst, dass ich mein Leben lang.. nicht alleine bin?", ihr Herz setzte für einen Moment aus - was war auf einmal nur los? Mit ihm? Mit ihrem Körper, der innerlich gerade verrückt spielte und doch hatte sie selbst nach diesen... ja, liebevollen Worten sich wieder einmal daneben benehmen müssen und er demütigte sie auf eine Art, von der sie sich nicht so schnell wieder erholen könnte. Er holte sie gerade von ihrem hohen Ross herunter. Binnen kürzester Zeit stand sie halbnackt vor allen Anwesenden in dem angesagtesten Club der Stadt. Nur ein schwarzes Spitzen-BH und ihre enganliegende Jeans zierten den Körper und ließen sie noch 'ein wenig' bedeckt. Sofort rang die brünette Schönheit nach Luft, schlang sofort ihre zarten Arme um ihren zerbrechlichen Körper und unwillkürlich stiegen ihr Tränen in die Augen. Zitternd stand sie nun vor den Gaffern, vor Christian. Niemand außer ihr Arzt hatte sie zuvor so vielleicht gesehen. Bei einem Besuch am See war dies auch etwas anderes, doch nun war es die Demütigung, die sie vollkommen fertig machte. Langsam bückte sie sich und ob die zerrissene Bluse auf, wobei der erste widerliche Clubbesucher ihr 20 Dollar hinhielt, 'Los Puppe. Lass noch mehr fallen oder strip' für uns. los!' - wütend schlug sie dessen Hand weg und zog sich den dünnen Stofffetzen über, ehe sie sich zu Christian wand und versuchte ihre Demütigung abzuschütteln, "Kannst du mir... bitte deine Jacke geben?", ernst sprach sie ihre Worte und sah an dem Schwarzhaarigen vorbei - ein Durchkommen durch die Massen wäre unmöglich gewesen und wer weiß, wer ihr alles an den Hintern gegrabscht hätte...